Begegnungsstätte Alte Synagoge und andere
Gedenken und Gewärtigen
Veranstaltungsreihe anlässlich des Jahrestags des Angriffs der Hamas auf Israel und der Geiselnahme am 7. Oktober 2023 und anlässlich des 5. Jahrestags des Anschlags auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019
Seit dem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 zahlreiche Kibbuzim und Ortschaften am Gazastreifen überfallen und mehr als tausend Jüdinnen und Juden ermordet oder entführt hat, steht die israelische Gesellschaft, die sich zu großen Teilen aus Überlebenden der Shoah oder deren Nachkommen zusammensetzt, unter andauerndem Schock.
Mit dem Massaker der Hamas schien sich das Trauma des Holocaust zu wiederholen, dass Jüdinnen und Juden allein deshalb vernichtet werden sollen, weil sie Jüdinnen und Juden sind. Ohnmacht, Wut und Hilflosigkeit sind auch in der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland die vorherrschenden Gefühle.
Sie treffen auf Kälte und Ratlosigkeit bei weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit. Juden und Jüdinnen vermissen Anteilnahme und Solidarität ihrer nichtjüdischen MitbürgerInnen, machen sich – zu Recht! – große Sorgen vor neuer Ausgrenzung und Angriffen. Schülerinnen und Schüler und vor allem Studierende berichten von lautstarken propalästinensischen Beifallsbekundungen mit eindeutig aggressiv-antisemitischer Stoßrichtung. Aktivistische Linke und IslamistInnen betrachten Israel als koloniales Gebilde im Nahen Osten und stellen sein Existenzrecht in Frage. Das Klima in Schulen und Universitäten ist eins der Angst.
Die zunehmend scharfe Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen ignoriert vollends die eliminatorische Absicht der Hamas und ihrer Verbündeten und mündet nicht selten in reinen Antisemitismus, in dem wie schon zuvor Israel eine konsensfähige Projektionsfläche darstellt.
Vier Veranstaltungen in der Woche vor dem Hohen jüdischen Feiertag Jom Kippur thematisieren aus unterschiedlicher Perspektive, mit unterschiedlicher Haltung und auf unterschiedliche Weise die Geschichte der Verbrechen vom 7. Oktober und versuchen damit, der Opfer und ihrer Angehörigen und gleichermaßen der jüdischen Gemeinde in Halle zu gedenken.
Eine Veranstaltungsreihe von: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Wuppertal e.V., Katholisches Bildungswerk Wuppertal/ Solingen/ Remscheid
Eintritt zu allen Abenden frei, um Spenden wird gebeten
Die Termine:
Montag, 7.10.2024, 18.00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge
Vortrag von Dr. Volker Weiß, Hamburg: Formen des gegenwärtigen Antisemitismus: „Schuldkult“. documenta fifteen und der 7. Oktober
Dienstag, 8.10.2024, 19.00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge
Vortrag von Dr. Daniel Miehling, TU Berlin: Tiktok-Intifada. Judenhass im Internet
Mittwoch, 9.10.2024, 19.30 Uhr
Ort: Friedhofskirche Elberfeld
Konzert: Erinnern und ErMUTigen. Jüdische Melodien und Gesänge
Donnerstag, 10.10.2024, 19.00 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge
Vortrag von Dr. Tom Khaled Würdemann, Heidelberg: Die historischen und ideologischen Wurzeln des Gaza-Krieges und wie die Zukunft aussehen könnte